Natürlich kann man überall auf der Welt mit dem Auto auf eine Tour quer durchs Land gehen. Aber irgendwie ist es vor allem der Road Trip in den USA, der die Fantasie anregt und der bei vielen Menschen auf der To-Do-Liste für Reiseerlebnisse steht.

Die geradezu mythische Bedeutung des Road Trips ist in den USA in vielen Filmen und Büchern verewigt worden. Und diese Art des Reisens ist eben auch irgendwie mit der Geschichte des Landes verbunden. Damit sich die USA über die gesamte heutige Fläche ausbreiten konnte, brauchte es ein Fortbewegungsmittel. In den jungen Jahren des Landes war das die Eisenbahn, mit der man, damals noch in mehrtägigen Reisen, von einer Küste zur anderen gelangen konnte und die eine Lebenslinie über die gesamte Landmasse zog, an der entlang sich Städte und Orte entwickelten. Als später das Auto zur Massenware wurde, hat man überall im Land die Voraussetzungen dafür geschaffen. Das hat unschöne Folgen, die sich heute in Form von zwölfspurigen Straßen in Städten wie Los Angeles ausdrücken, aber eben auch in Gestalt von bequemen und breiten Straßen, die jeden Winkel der USA erreichen.

Die Amerikanerinnen und Amerikaner sind ein ausgesprochen mobiles Volk. Umzüge von einem Ort zum anderen sind häufig, für Besuche bei der Familie fährt man auch schon mal einen ganzen Tag und in manchen Regionen im Westen des Landes kann schon der Weg zum nächsten Supermarkt zu einer Art Road Trip werden. Zudem verbringt die amerikanische Bevölkerung den Urlaub am liebsten im eigenen Land, das ja nun mit Stränden und Gebirgen, Prärien und Wüsten, Flusslandschaften und Nationalparks auch genug zu bieten hat.

Um diese Gesellschaft in ihrer Mobilität zu unterstützen, entstand schon im Jahr 1926 das System der nummerierten Highways, das dann 30 Jahre später um die schnelleren und gerader verlaufenden Interstate Highways ergänzt wurde. Alleine die Interstates bilden heute gemeinsam eine Strecke von mehr als 78.000 Kilometern. Diese Straßen wurden ergänzt durch Übernachtungsmöglichkeiten nah an der Strecke. Das erste Motel, also ein Hotel, das sich gezielt an Autofahrer richtete, entstand bereits 1925 in San Luis Obispo in Kalifornien und in den 1960er Jahren gab es mehr als 60.000 Motels in den USA. Deren Zahl hat inzwischen wieder deutlich abgenommen, weil die oft schmucklosen, einfachen Unterkünfte für kurze Aufenthalte den Konkurrenzkampf gegen günstige Kettenhotels vielerorts verloren haben, doch noch immer wird man als Autofahrer erleben, das einem der Road Trip USA so leicht wie möglich gemacht wird. Zumindest außerhalb der Hochsaison sind Reservierungen in einem Hotel für die nächste Nacht kaum nötig, weil auch in den weitläufigen, dünn besiedelten Gegenden im Herzland immer mindestens eine Unterkunftsmöglichkeit zu finden ist, meistens mit einer Tankstelle, einigen Restaurants und einem Supermarkt in unmittelbarer Umgebung.



Diese relative Einfachheit des Reisens mit dem Auto ist aber nur einer der Gründe für einen Road Trip USA. Es ist vor allem die geradezu unendliche landschaftliche Vielfalt, die einen Road Trip in Amerika zu einem Erlebnis machen. Abseits der Metropolen verfügen die USA über weite, manchmal endlos scheinende Landschaften in allen erdenklichen Erscheinungsformen.

Diese Gegenden werden von den Highways durchzogen, die man bei einem Road Trip USA natürlich gegenüber den zwar schnelleren, aber viel weniger romantischen Interstates bevorzugt. Gerade im dünn besiedelten Herzland der USA kommt es nicht selten vor, dass man einen ganzen Abschnitt des Highways für sich allein hat, weit und breit kein anderes Auto zu sehen ist und die Weite des Landes in vollen Zügen genießen kann. Insbesondere die Strecken, die quer durch fast das ganze Land gehen, üben dabei eine besondere Anziehungskraft aus. Allen voran ist dabei die Route 66 zu nennen, deren Name in so vielen Filmen, Songs und Büchern vorkommt, dass die Idee des Road Trips USA in aller Welt bekannt wurde. Die Route 66 existiert heute in ihrer ursprünglichen Form nicht mehr, doch es gibt noch immer viele wahre Traumstraßen, auf deren Asphalt man viel über Amerika erfahren kann.


Traumstraßen Amerikas: Die Route 66


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