Die USA bestehen nicht nur aus den 50 Bundesstaaten, sondern auch aus einem föderalen Distrikt, dem District of Columbia. Dieser Distrikt ist heute gleichbedeutend mit der Stadt Washington DC, der Bundeshauptstadt der USA. Er steht unter Bundesverwaltung und hat keine eigene Regierung wie die Bundesstaaten, sondern lediglich eine Bürgermeisterin oder einen Bürgermeister.

Namensgebung

Columbia war vor allem im 19. Jahrhundert der romantisierte, poetische Name für Amerika, sowohl für das Land als auch für den nordamerikanischen Kontinent als Neue Welt. Er leitet sich ab vom Namen von Christoph Kolumbus, dem Entdecker Amerikas. Mitunter wird der Name auch für personifizierte Darstellungen Amerikas als weibliche Figur verwendet. Columbia kommt bis heute in einigen Markennamen vor und in den Bezeichnungen für Provinzen, Orte und Flüsse.

Entstehung des District of Columbia

Die USA entstanden in Folge der Unabhängigkeitserklärung im Jahr 1776. Als erste Hauptstadt gilt der Ort der Verkündung der Unabhängigkeit, Philadelphia. In der Verfassung des Landes, die 1787 ratifiziert wurde, wurde bereits festgehalten, dass der Kongress die Aufsicht über ein Gebiet bekommen sollte, auf dem der Sitz der Regierung der USA entstehen sollte. Mit einem späteren Gesetz wurde dann konkretisiert, dass sich dieses Gebiet am Ufer des Flusses Potomac befinden und eine Größe von bis zu hundert Quadratmeilen haben solle. Die genaue Positionierung oblag dann George Washington, nach dem die auf diesem Gelände später wachsende Stadt dann auch benannt werden sollte.

Das Gebiet entstand dann konkret im Jahr 1801. Zu diesem Zeitpunkt waren sowohl das Weiße Haus als auch das Kapitol als Sitz des Kongresses bereits errichtet worden. Abgesehen von diesem Kern des Stadtplans, der von Pierre L’Enfant für Washington entworfen worden war, bestand der District of Columbia zu diesem Zeitpunkt aus den beiden kleinen Städten Alexandria auf dem Gebiet von Virginia und Georgetown auf dem Gebiet von Maryland, der Rest war unbebautes Gelände. Alexandria und Umgebung wurden 1846 an Virginia zurückgegeben und im Jahr 1871 endete die getrennte Verwaltung von Washington und Georgetown. Seitdem sind die Begriffe Washington DC und District of Columbia synonym.

Verwaltung des District of Columbia

Die Verfassung der USA sieht vor, dass die alleinige Zuständigkeit für die Angelegenheiten des District of Columbia dem Kongress obliegt. Dieser hat mit einem speziellen Gesetz, dem District of Columbia Home Rule Act, einen Großteil der Verwaltungsaufgaben an den Bürgermeister oder die Bürgermeisterin von Washington und an den Stadtrat übertragen.

Schon seit längerer Zeit gibt es starke Bestrebungen, aus Washington den 51. Bundesstaat der USA zu machen. Der Plan der Befürworter sieht dabei vor, dass nur der Teil mit den Wohn- und Geschäftsgegenden der Hauptstadt den Status eines Bundesstaats erhält, während das Viertel mit den Regierungsgebäuden und der National Mall unter der Kontrolle des Kongress bleiben soll. Das wichtigste Argument der Befürworter ist, dass die Menschen in Washington Steuern zahlen und alle Pflichten der anderen amerikanischen Staatsbürger haben, aber keinen Repräsentanten in den Senat entsenden dürfen. Die Bemühungen werden von weiten Teilen der Demokratischen Partei unterstützt, stoßen jedoch auf den Widerstand der Republikaner im Senat.