Die besondere geographische Lage Alaskas bringt es mit sich, dass sich auch die Geschichte des Staates deutlich von der anderer amerikanischer Landesteile unterscheidet. Im Jahr 1741 war es der in russischen Diensten stehende Entdecker Vitus Bering, der erstmals bis an die südliche Küste von Alaska vorstieß. Der Weg war kurz – Alaska ist von Russland nur durch die heute nach dem Entdecker benannte Beringstraße getrennt. Russland nahm das Gebiet unter seine Kontrolle und man entdeckte schnell, dass der Besitz von Alaska ein lukratives Gut war.

Bereits kurz nach Berings ersten Reisen nach Alaska folgten Pelzjäger aus allen Teilen Europas seinen Spuren. Um die Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert war es de facto die russisch-amerikanische Pelzhandelsgesellschaft, die Alaska verwaltete. In Amerika setzte sich langsam die Erkenntnis durch, dass Alaska großen Wert für das Land haben könnte und so kaufte man auf Betreiben des Secretary of State William Seward das riesige Gebiet im Jahr 1867 für 7,2 Millionen Dollar von den Russen. In der historischen Rückbetrachtung zeigt sich, dass diese Transaktion vom Großteil der Amerikaner unterstützt wurde. Einige Medien aber waren dagegen und so entstand das Schlagwort „Seward’s Folly“ (Sewards Dummheit), das bis heute manchmal als spöttische Bezeichnung für Alaska verwendet wird.



Trotz des Investments blieben weite Teile Alaskas zunächst unerschlossen. Das Gebiet wurde zunächst nacheinander von der Armee, dem Finanzministerium und der Marine verwaltet. 1884 erfolgte die Organisation als Territorium, doch noch immer schenkte Washington dem Land nur wenig Beachtung. Das sollte sich jedoch nur wenig später ändern. Goldfunde am Yukon River in Kanada brachten ab 1897 viele Menschen dazu, ihr Glück in Alaska zu suchen. Tatsächlich stellte sich später heraus, dass nicht nur Gold, sondern auch eine Vielzahl anderer Schätze in den Böden Alaskas zu finden waren. So stieß man zum Beispiel 1968 auf Erdöl und 1977 wurde ein Pipeline-System fertiggestellt, das den ganzen Bundesstaat durchzieht. Daneben wurden aber auch Erdgas, Silber, Kohle, Kupfer und weitere wertvolle Rohstoffe in Alaska gefunden, wovon der Bundesstaat bis heute in erster Linie lebt. Da Alaska zugleich auch ein einzigartiger Lebensraum ist, kommt es oft zum Aufeinandertreffen wirtschaftlicher und ökologischer Interessen in der öffentlichen Diskussion.

Im Zweiten Weltkrieg wurden drei vorgelagerte, von Aleuten bewohnte Inseln, von Japan besetzt. Im Mai 1943 eroberten die Amerikaner die Inseln zurück, zahlten mit mehr als 3000 getöteten Soldaten aber einen hohen Preis. Die verstärkte militärische Präsenz führte in den 1940er Jahren zu einem Anstieg der Bevölkerungszahl. 1959 kam Alaska als Bundesstaat in die Union. Am Karfreitag des Jahres 1964 wurde der Südwesten Alaskas von einem Erdbeben der Stärke 9,2 erschüttert. 139 Menschen starben, vor allem durch die vom Beben hervorgerufenen Tsunamis. Eine weitere schwere Katastrophe ereignete sich 1989, als der Öltanker Exxon Valdez vor Alaska auf Grund lief und Millionen Liter Öl verlor. Hunderttausende Tiere verendeten in der Folge des Unglücks. Bis zum heutigen Tag bleibt insbesondere die Förderung von Öl in den Naturschutzgebieten Alaskas ein heißes politisches Thema.